Ramadan in Marokko: Armut und Ungleichheit

Ein Blick auf Armut und Ungleichheit in Marokko

Der Ramadan ist für Muslime eine Zeit der spirituellen Reinigung und des Fastens. Während ihrer heiligen Monate verzichten Gläubige von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang auf Nahrung und Getränke, um sich auf ihre Beziehung zum arabischen Gott „Allah“ zu konzentrieren und das Mitgefühl für diejenigen zu entwickeln, die in Not sind. Für sie ist eine Zeit des Gebets, der Reflexion und des Almosens.

Doch jenseits des Fastens und des Fastenbrechens gibt es eine düstere Realität: genauso wie In vielen islamischen Ländern wird die Hilfe für die Armen vor allem auf den Monat Ramadan begrenzt, während in anderen Teilen der Welt Hilfsorganisationen das ganze Jahr über aktiv sind, um Bedürftige zu unterstützen.

In vielen islamischen Ländern wie auch in Marokko wird das Essen nur während des Ramadan gespendet, als ob Armut nur ein saisonelles Problem wäre, das sich auf diesen einen Monat beschränkt. Doch was geschieht nach dem Ramadan? Wo bleiben denn die Spenden? Obwohl die Armut bestehen bleibt, aber die Hilfe versiegt, und viele Menschen, die während ihres heiligen Monats Unterstützung erhielten, sind danach wieder sich selbst überlassen.

Diese Praxis wirft eine wichtige Frage auf: Verhungern die Armen und Bedürftige nur im „Ramadan“? Ist die Hilfe für die Bedürftigen wirklich nur für diesen speziellen Zeitraum des Jahres relevant? Oder wäre es nicht notwendig, das ganze Jahr über ein System der Unterstützung aufzubauen, das Armut nachhaltig bekämpft?

Im Vergleich dazu unterstützen moderne Wohltätigkeitsorganisationen und Hilfsorganisationen in westlichen Ländern arme Menschen das ganze Jahr über. Sie bieten regelmäßige Hilfe, um die Grundbedürfnisse der Armen zu decken und ein gewisses Maß an Würde und Lebensqualität zu bewahren.

Die Unterstützung ist nicht nur auf bestimmte Monate oder Feiertage begrenzt, sondern umfasst ein fortlaufendes Netzwerk von Ressourcen, das es den Bedürftigen ermöglicht, über längere Zeiträume hinweg zu überleben und sich zu stabilisieren, um wieder sich in der Gesellschaft Zugehörig zu fühlen und ein besseres Lebensstandard zu haben.

Als Beispiel, selbst die Nahrungsmittel, die beispielsweise nach Gaza gespendet werden, stammen oft von muslimischen „Hilfsorganisationen“, die ebenfalls Spenden aus der westlichen Welt erhalten. Doch auch diese Organisationen geben nur einen Bruchteil davon an die Armen und Bedürftigen weiter.

Es ist traurig zu beobachten, dass viele Muslime während des Ramadan ihren Bauch mit üppigen Mahlzeiten füllen, während ihre Brüder und Schwestern in Marokko nach Nahrung hungern. Diese Diskrepanz zwischen dem Überfluss, der während des Fastenbrechens auf den Tischen zu finden ist, und der Armut, die die Gesellschaft außerhalb ihres heiligen Monats weiterhin quält, scheint in einer Zeit, in der der Zugang zu Ressourcen nie einfacher war, immer unverständlicher.

Was für eine Ironie, dass in den islamischen Ländern das Bewusstsein für das Leiden der Armen und Hungernden scheinbar nur während des Ramadans geschärft wird, und nicht darüber hinaus.

In vielen Fällen wird das restliche Essen, das während des Ramadan und in normalen Zeiten übrig bleibt, achtlos in den Müll geworfen, während in anderen Teilen des Landes Menschen um das Überleben kämpfen. Diese Realität erinnert uns daran, dass Wohltätigkeit und Mitgefühl nicht nur während eines bestimmten Monats praktiziert werden sollten, sondern als fortlaufende Verpflichtung gegenüber den Bedürftigen.

Die wahre Bedeutung des Fastens wie in dem Buch des Islams beschrieben wird, des Almosens und der Brüderlichkeit im Islam sollte besser so betrachtet werden, wenn die Hilfe für Arme und Bedürftige das ganze Jahr über fortgesetzt würde, anstatt in einem einzigen Monat des Jahres eine kurzfristige Linderung zu bieten.

Fazit

Meine Frage, die sich stellt, lautet folgend:

Warum müssen Muslime auf den Ramadan warten, um Bedürftigen zu helfen? Wenn die Notwendigkeit und das Leid das ganze Jahr über bestehen?

Es ist eine Herausforderung an das Gewissen und eine Einladung, über die Art und Weise nachzudenken, als Gemeinschaft für die Schwächsten und Bedürftigsten in der Mitte Verantwortung übernehmen – nicht nur für einen Monat, sondern das ganze Jahr über.

Der wahre Wert von Almosen und Nächstenliebe liegt nicht nur im Ramadan, sondern in der ständigen Bereitschaft, das Wohl des Anderen zu fördern und einen nachhaltigen Beitrag zur Bekämpfung der Armut zu leisten. Wenn wir diese Verantwortung ernst nehmen, könnten wir ein gerechteres und mitfühlenderes Leben für alle schaffen.

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