Mourad Sghir – Ein Fall, der nicht vergessen und nicht als geklärt betrachtet werden darf, trotz aller Bemühungen des marokkanischen Staates, ihn auf die übliche Weise als abgeschlossen zu erklären.
Tod von Mourad Sghir: Ein umstrittener Fall
Der Tod des ehemaligen marokkanischen Militärarztes und Regimekritikers Mourad Sghir hat weitreichende Diskussionen ausgelöst. Während offizielle marokkanische Stellen von einem natürlichen Tod sprechen, vermuten Aktivisten und Kritiker eine gezielte Tötung durch das Regime. Der Vorfall wirft erneut Fragen über die Sicherheit von Dissidenten in Marokko auf.
Ein bekannter Regimekritiker
Mourad Sghir, geboren am 4. September 1968, war Militärarzt und öffentlicher Kritiker des marokkanischen Regimes. Er prangerte wiederholt Korruption und Menschenrechtsverletzungen an und arbeitete in mehreren Ländern, bevor er nach Marokko zurückkehrte. Nachdem ihm zunächst die Ausreise gestattet wurde, wurde diese später ohne Begründung verweigert.
Die letzten Stunden und der Tod
In einem seiner letzten Videos dokumentierte Sghir eine Polizeikontrolle in seiner Wohnung in Tanger. Wenige Tage später wurde er mit Magenblutungen ins Krankenhaus eingeliefert und starb am 12. November 2023. Bemerkenswert ist, dass sein Leichnam fast drei Wochen in der Leichenhalle verblieb, da die Behörden angeblich seine Identität nicht feststellen konnten.
Offizielle Untersuchung und Zweifel
Die Staatsanwaltschaft von Tanger gab an, Sghir sei an einer kongestiven Herzinsuffizienz und Magenblutungen gestorben. Hinweise auf Fremdeinwirkung wurden von Regierungsseite verneint. Trotz dieser Stellungnahme bleiben Zweifel bestehen, da Sghir kurz vor seinem Tod Polizeikontrollen erlebte und die Todesursache von vielen als politisch motiviert angesehen wird.
Marokkos Umgang mit Kritikern
Essghirs Tod fügt sich in eine Reihe von Fällen ein, in denen Dissidenten Überwachung, Einschüchterung und Verhaftung ausgesetzt sind. Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch kritisieren den marokkanischen Staat für seine repressiven Maßnahmen gegenüber Oppositionellen.
Fazit
Der Fall Mourad Sghir zeigt die angespannte Lage für Regimekritiker in Marokko. Die offizielle Version des Todes wird von vielen angezweifelt. Unabhängige, ausländische Untersuchungen könnten helfen, die tatsächlichen Hintergründe aufzuklären könnten.
Das Vertrauen in die marokkanische Justiz ist schwer wiederherzustellen; dazu müssten ausländische Spezialisten einbezogen werden.