Ex-Muslime und Staatskritiker unter Druck durch den marokkanischen Staat mit der Hilfe der eigenen Familie, Nachbarn, bekannten und mitmenschen.
Psychische Zermürbung als Mittel der Einschüchterung? Ex-Muslime und Staatskritiker unter Druck in Marokko
In den vergangenen Jahren mehren sich Berichte über schwerwiegende Einschüchterungsmethoden gegen Ex-Muslime und Regimekritiker in Marokko. Die Betroffenen sprechen von gezielter psychologischer Manipulation, sozialer Isolation und gezielter Stressauslösung, die teilweise so massiv ist, dass gesundheitliche Schäden wie Herzinfarkte nicht ausgeschlossen werden können – getarnt als „natürliche Tode“. Obwohl viele dieser Vorwürfe schwer nachzuweisen sind, zeigen sich in den Schilderungen immer wieder ähnliche Muster.
Konstruktion falscher Identitäten zur Diffamierung von Kritikern
Ein zentrales Element der Berichte ist die gezielte Erstellung eines falschen Profils der betroffenen Person. Dieses wird mit erfundenen Aussagen, angeblichen Verhaltensweisen oder Vorwürfen angereichert und über Telefonate, Nachbarschaftstratsch oder soziale Medien verbreitet. Ziel ist es, das soziale Umfeld der Betroffenen gegen sie aufzubringen und sie systematisch zu isolieren.
Einbindung des sozialen Umfelds
Nicht nur Fremde, sondern auch Familienangehörige und Nachbarn werden – teils unbewusst, teils gezielt – in die psychologische Kampagne einbezogen. Durch Andeutungen, gesteuerte Gespräche oder gezielte Manipulation wird Misstrauen geschürt. Die Betroffenen fühlen sich dauerhaft beobachtet und sozial ausgegrenzt.
Dauerhafter psychischer Druck
Viele berichten von einer ständigen Konfrontation mit neuen, frei erfundenen Vorwürfen – selbst nachdem das ursprüngliche Fake-Profil durchschaut und ignoriert wurde. Diese andauernde Belastung erzeugt einen Zustand chronischen Stresses, der gezielt aufrechterhalten wird.
Schlafentzug und künstlich erzeugte Albträume
Ein weiteres zentrales Mittel ist gezielter Schlafentzug. Durch tägliches Hupen, nächtliches Türenschlagen oder andere plötzliche Störungen wird der Schlaf massiv gestört. Selbst im Schlaf berichten Betroffene von intensiven Albträumen – ein Phänomen, das einige auf psychologische Einflussnahme oder technische Manipulation zurückführen.
Eskalation bei körperlichen Symptomen
In besonders kritischen Momenten – etwa bei Atemnot, Schlafapnoe oder Angstzuständen – werden gezielt zusätzliche Stressreize wie plötzliches Hupen oder laute Geräusche eingesetzt, während die betroffene Person schläft. Ziel scheint es zu sein, Panikattacken auszulösen, die gesundheitliche Lage weiter zu verschlechtern oder sogar einen Herzinfarkt zu provozieren.
Fazit
Obwohl viele der beschriebenen Methoden schwer zu belegen sind, werfen sie ein beunruhigendes Licht auf die Lage der Meinungsfreiheit und persönlichen Sicherheit in Marokko. Ex-Muslime und Kritiker leben oft in einem Klima der Angst – ein Zustand, der ihnen nicht nur die Freiheit der Meinungsäußerung, sondern auch ihre Gesundheit und psychische Stabilität raubt.
In einem Staat wie Marokko, der faktisch von einer verdeckten Diktatur regiert wird, in der Angst und psychologische Manipulation gezielt zur Kontrolle eingesetzt werden, werden auch Familienmitglieder, Nachbarn und andere Mitmenschen in das System hineingezogen – teils aus Angst vor staatlichen Konsequenzen, teils aus ideologischer Überzeugung, etwa zur Verteidigung des Islams.