Der Koran und die Hadithen gelten im Islam als zentrale religiöse Quellen. Viele Gläubige sind der Meinung, dass diese Schriften wissenschaftliche Wunder enthalten und Erkenntnisse vorwegnehmen, die erst Jahrhunderte später entdeckt wurden. Doch bei näherer Betrachtung zeigen sich auch zahlreiche Passagen, die in Widerspruch zu etablierten wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen. Im Folgenden werden einige dieser Diskrepanzen dargestellt.
Kosmologie: Das Universum und die Erde
Einige Verse im Koran scheinen eine Weltanschauung widerzuspiegeln, die nicht mit dem modernen astronomischen Wissen übereinstimmt:
Die sieben Himmel: Der Koran erwähnt mehrmals die Existenz von „sieben Himmeln“ (z. B. Sure 67:3). Moderne Astronomie hat jedoch keine solche Struktur entdeckt.
Die feste Himmelsdecke: In Sure 21:32 wird der Himmel als eine „geschützte Decke“ beschrieben. In der Antike wurde oft angenommen, dass der Himmel eine feste Struktur sei, was nicht mit dem heutigen Wissen über das Universum übereinstimmt.
Die Sonne geht in einem schlammigen Tüpel unter: Sure 18:86 beschreibt, dass die Sonne in einer „schlammigen Quelle“ untergeht, was mit dem modernen Verständnis des heliozentrischen Weltbildes unvereinbar ist.
Biologie und Embryologie
Entwicklung des Embryos: In Sure 23:14 wird die Entwicklung des Embryos in Stadien beschrieben (ein „Klumpen“, dann ein „Fleischstück“). Auch wenn dies oberflächlich mit der modernen Embryologie ähnlich scheint, weichen die Details stark von wissenschaftlich belegten Prozessen ab.
Geschlechtsbestimmung des Kindes: Ein Hadith in Sahih Bukhari (3329) besagt, dass das Geschlecht des Kindes davon abhängt, wessen Samen sich zuerst entleert, der des Mannes oder der Frau. Wissenschaftlich gesehen wird das Geschlecht jedoch durch die Chromosomen des Spermiums bestimmt.
Geologie und Naturphänomene
Berge als Stabilisatoren der Erde: In mehreren Koranversen (z. B. Sure 16:15) wird behauptet, dass Berge dazu dienen, die Erde vor Erschütterungen zu schützen. In Wirklichkeit entstehen Berge jedoch durch tektonische Aktivitäten und sind oft Schauplätze von Erdbeben, anstatt sie zu verhindern.
Honig als einziges Heilmittel
Honig wird in vielen Kulturen als natürliches Heilmittel geschätzt. In religiösen und historischen Texten, darunter auch im Koran (Sure 16:69), wird ihm eine heilende Wirkung zugeschrieben. Wissenschaftlich belegt sind antibakterielle, entzündungshemmende und wundheilende Eigenschaften, insbesondere bei Manuka-Honig. Dennoch ist Honig kein Allheilmittel – seine Wirkung hängt von der jeweiligen Erkrankung ab. In manchen Fällen kann der Placebo-Effekt eine Rolle spielen, indem die Erwartung einer positiven Wirkung das subjektive Wohlbefinden verbessert.
Medizinische Irrtümer
Schwarzkümmel heilt alle Krankheiten: Schwarzkümmel heilt alle Krankheiten: Ein Hadith (Sahih Bukhari 5687) besagt, dass Schwarzkümmel jede Krankheit heilen kann, außer den Tod. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass Schwarzkümmel zwar gesundheitsfördernde Eigenschaften hat, aber keineswegs ein Allheilmittel ist.
Fazit
Die Analyse zeigt, dass es zahlreiche wissenschaftliche Widersprüche in den islamischen Schriften gibt. Während viele Gläubige versuchen, diese Passagen metaphorisch oder kontextuell zu interpretieren, bleibt die Tatsache bestehen, dass einige Aussagen klar im Widerspruch zu gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen. Dies wirft die Frage auf, inwieweit religiöse Texte wörtlich genommen werden sollten und welche Rolle sie in einer von Wissenschaft geprägten Welt spielen können.
Eine offene Diskussion über diese Themen ist wichtig, um Religion und moderne Wissenschaft in Einklang zu bringen und eine rationale Herangehensweise an Glaubensfragen zu fördern.
Einige der berichteten positiven Effekte könnten zudem auf den Placebo-Effekt zurückzuführen sein, da die Erwartung einer Heilwirkung selbst physiologische Veränderungen im Körper bewirken kann.